BGH-Urteil: Wasserschäden durch schadhafte und undichte Silikonfugen - wer bezahlt den Schaden?

Geschrieben von Volker Geyer am

Die Hauptfunktion von Silikonfugen besteht darin, das Eindringen von Wasser zu verhindern. Doch wer ist verantwortlich, wenn undichte Fugen zu einem Wasserschaden führen?

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Bezahlt die Gebäudeversicherung?

Normalerweise übernimmt die Gebäudeversicherung die Kosten für Wasserschäden. Es gibt jedoch Ausnahmen, wie ein Urteil des Bundesgerichtshofs (Az.: IV ZR 236/20) zeigt. Wenn undichte Fugen der Auslöser für den Schaden sind, besteht kein Versicherungsschutz. Der konkrete Wortlaut im BGH-Urteil: „Der Wohngebäude-Versicherer hat nicht für Nässeschäden aufgrund einer undichten Fuge zwischen einer Duschwanne und einer angrenzenden Wand einzustehen“.

Im konkreten Fall handelte es sich um eine undichte Silikonfuge in der Dusche, die zu einem Schaden von 17.000 Euro führte. Das BGH argumentierte, dass die Versicherungsbedingungen nur eine Entschädigung vorsehen, wenn Wasser aus Einrichtungen austritt, die mit dem Rohrsystem verbunden sind. Da die undichte Fuge keine Verbindung zu einem Rohrsystem hatte, war der Schaden nicht versichert.

Gefahrenstelle SILIKONFUGEN

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Wichtiger Hinweis: Viele Silikonfugen sind Wartungsfugen

Silikonfugen sind ein wichtiger Bestandteil in vielen Bereichen des Hauses, ob in der Dusche, Badewanne, Fensterrahmen oder an der Arbeitsplatte in der Küche. Sie haben eine wichtige Funktion: Sie verhindern das Eindringen von Wasser und Schmutz zwischen zwei unterschiedlichen Materialien. Doch Silikonfugen halten nicht ewig, oft werden sie unterschätzt und vernachlässigt, obwohl viele von Ihnen als Wartungsfugen gelten.

Generell empfehlen Experten eine Kontrolle der Fugen alle 6 bis 12 Monate, um sicherzustellen, dass sie noch intakt sind und ihre Funktion erfüllen. Bei einer regelmäßigen Reinigung können zudem beschädigte Stellen leichter erkannt werden.

In stark beanspruchten Bereichen wie in der Dusche oder an Arbeitsplatten in der Küche, wo Wasser, Feuchtigkeit und Schmutz stark auf die Fugen einwirken, kann es erforderlich sein, die Fugen alle 2 bis 3 Jahre zu erneuern um die Funktion zu erhalten und um am Ende teure Maßnahmen zur Schadensbeseitigung zu vermeiden.

Ist eine Silikonfuge beschädigt, sollte sie umgehend erneuert werden. Hierbei ist es wichtig, das richtige Material für die jeweilige Anwendung zu verwenden. Es gibt unterschiedliche Arten von Silikon, die für verschiedene Anwendungen geeignet sind. Für den Einsatz in Feuchträumen, wie der Dusche oder der Badewanne, sollten spezielle Feuchtigkeit abweisende Silikone verwendet werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen und um teure Schäden zu vermeiden.

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  • Jürgen Horr

    Guten Tag Herr Geyer,

    ein sehr interessanter Artikel.
    Aber, wer kommt für den Schaden auf, z.B. im Rahmen der Gewährleistung?

    • Volker Geyer

      Lieber Herr Horr, vielen Dank für Ihren Kommentar. Die Erfahrung hat gezeigt, jeder Fall sollte individuell betrachtet und bewertet werden. Auch im Rahmen einer Gewährleistung muss nicht zwingend der Gewährleistende dafür geradestehen. Konkretere Antworten können Ihnen sicher Juristen geben oder Gutachter. Viele Grüße

  • Jordan65

    Das ist mal ein teurer Wasserschaden wenn es selbst bezahlt werden muss. Sollte der Vermieter beim Einzug aber nicht drauf hinweisen, dass im Bad keine Silikonfugen vorhanden sind?

    • Volker Geyer

      Danke für Ihren Kommentar! Juristisch können wir da keine Ratschläge geben. Nur: Ein Bad ganz ohne Silikonfugen ist mir noch nicht begegnet. Viele Grüße

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